Arbeitsmedizinische Vorsorge
Kritik an geplanter Pflichtvorsorge für Beschäftigte bei hoher UV-Strahlung

15.10.2018 Der Ausschuss für Arbeitsmedizin empfiehlt die Einführung einer Angebots- und Pflichtvorsorge bei regelmäßigen Tätigkeiten im Freien mit besonders intensiver bzw. intensiver Belastung durch natürliche UV-Strahlung.

In vielen Außenbereichen sind Arbeiter einer erhöhten UV-Strahlung ausgesetzt; doch mit einer Pflichtvorsorge tun sich die Berufsverbände schwer.
© Foto: M. Boeckh
In vielen Außenbereichen sind Arbeiter einer erhöhten UV-Strahlung ausgesetzt; doch mit einer Pflichtvorsorge tun sich die Berufsverbände schwer.

In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) und der Verband Deutscher Metallhändler (VDM) den Vorstoß. Die Verbände halten eine entsprechende Pflichtvorsorge für nicht praktikabel und sprechen sich deutlich gegen die Einführung aus.
„Aus unserer Sicht ist die Einführung einer Pflichtvorsorge nicht notwendig. Vielmehr kann ein ausreichender Schutz der Arbeitnehmer durch organisatorische (wie beispielsweise langärmlige Kleidung, Kopfbedeckungen mit ausreichender Bedeckung des Nackenbereichs oder Zurverfügungstellung von Sonnencreme), technische und personenbezogenen Maßnahmen und durch eine Angebotsvorsorge gewährleistet werden. Außerdem ist in den meisten unserer Unternehmen Schutzausrüstung (Arbeitskleidung) nötig, die gleichermaßen einen Sonnenschutz gewährleistet.“
Weiter heißt es: „Da ohne durchgeführte Pflichtvorsorge ein Beschäftigungsverbot besteht und auf den Recyclinghöfen fast jeder Arbeitnehmer im Freien physisch tätig ist und von der Vorsorgepflicht betroffen sein wird, wird es zum Stillstand der Arbeiten kommen“, erklären die Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock, Dr. Rainer Cosson und Ralf Schmitz. Zugleich stellen sie klar, dass sie sich nicht gegen die Einführung einer Angebotsvorsorge wenden. „Wir legen auf den Arbeitsschutz in unseren Mitgliedsunternehmen viel Wert und werden uns daher ebenfalls werbend dafür einsetzen, das Risiko der UV-Exposition zu minimieren.“

www.bdsv.org

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