Innovative Abwassertechnik
Neuer Förderschwerpunkt für technische Innovationen

15.10.2018 Betreiber kommunaler und industrieller Abwasserbehandlungsanlagen können bis 15. April 2019 Förderanträge beim Umweltinnovationsprogramm stellen.

Für ‚Innovative Abwassertechnik‘ stellt das BMU insgesamt bis zu 25 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm bereit.
© Foto: pixabay / jarmoluk
Für ‚Innovative Abwassertechnik‘ stellt das BMU insgesamt bis zu 25 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm bereit.

Von der Rückgewinnung von Wertstoffen über die Reduzierung von Arzneimittelrückständen und Chemikalien im Abwasser und Klärschlamm bis hin zur Energieeffizienz reichen die aktuellen Herausforderungen in der Abwasserwirtschaft. Neue Impulse erhofft sich das Bundesumweltministerium (BMU) mit dem neuen Förderschwerpunkt ‚Innovative Abwassertechnik‘.

Den neuen Förderschwerpunkt ‚Innovative Abwassertechnik‘ hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter am 8. Oktober auf einer Tagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. angekündigt. Dafür stellt das BMU insgesamt bis zu 25 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm bereit. Die Förderung soll technischen Innovationen zum Durchbruch verhelfen und dazu beitragen, den Stand der Technik in der Abwasserbehandlung und Wertstoffrückgewinnung zu verbessern. Fachlich wird der Förderschwerpunkt vom Umweltbundesamt betreut.

Rita Schwarzelühr-Sutter: "Wir wollen neuen umweltfreundlichen Technologien und Verfahren in der Abwasserbehandlung den Weg in den Markt bereiten. Damit schonen wir die Umwelt und tragen zur Modernisierung der Betriebe bei. Das Potential ist groß: Von der Rückgewinnung von Wertstoffen über die Reduzierung von Arzneimittelrückständen und Chemikalien im Abwasser und Klärschlamm bis hin zur Neuausrichtung der Energieversorgung – in all diesen Bereichen wollen wir Innovationen unterstützen."

Die drei Förderkategorien:

Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums und Umweltbundesamts umfasst das Programm drei Förderkategorien: Die erste Kategorie ‚Wertstoffrückgewinnung und –bereitstellung‘ zielt darauf ab, Phosphor, Stickstoff und andere Wertstoffe, die derzeit zumeist noch ungenutzt mit dem Abwasser bzw. dem Klärschlamm entsorgt werden, mittels technischer Verfahren zurückzugewinnen und für eine Nutzung im Wirtschaftskreislauf bereitzustellen. Die Techniken können beim Abwasser, beim Klärschlamm oder bei der Klärschlammverbrennungsasche ansetzen. Besonders wichtig ist die Überführung in qualitativ und quantitativ verwendbare Produkte oder Ausgangsstoffe für Produkte. Die zweite Förderkategorie ‚Weitergehende Abwasserbehandlung‘ betrifft die Reduktion von Spurenstoffen, also Mikroverunreinigungen im Abwasser durch innovative Verfahren unter Berücksichtigung des Energie- und Ressourcenbedarfs und mit möglichst breitem Eliminationsspektrum, beispielsweise Arzneimittelrückstände und Haushaltchemikalien. In der dritten Kategorie ‚Energie speichern, regeln und vernetzen‘ soll das Thema Energie ganzheitlich betrachtet und es sollen Effizienz- und Nutzungspotentiale, auch im lokalen Energieversorgungskontext, gehoben werden.

Der neue Förderschwerpunkt im Umweltinnovationsprogramm richtet sich an die Betreiber kommunaler und industrieller Abwasserbehandlungsanlagen aller Größenklassen. Fachlich wird er vom Umweltbundesamt betreut, die KfW Bankengruppe übernimmt die administrative und finanzielle Abwicklung. Förderanträge können bis zum 15. April 2019 gestellt werden. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zur Antragstellung stehen im Internet unter www.umweltinnovationsprogramm.de/abwassertechnik bereit.

stats