Chemikalien-Schutzanzug
Kein Hitzestress mehr

15.10.2018 Die P. Glatzeder GmbH sorgt mit speziell angepasstem Material für mehr Tragekomfort.

Chemikalien-Schutzanzüge mit Komfort erleichtern die Arbeit.
© Foto: P. Glatzeder
Chemikalien-Schutzanzüge mit Komfort erleichtern die Arbeit.

 Das Unternehmen hat seine jahrelangen Erfahrungen mit technischen Textilien und Vliesstoffen genutzt, um einen Chemikalien-Schutzanzug zu entwickeln, der hohen Schutz vor Fremdpartikeln bietet und gleichzeitig den Tragekomfort anderer Materialien weit übertrifft.

In zahlreichen Branchen – etwa in Biochemielaboren, in der Asbest-Entsorgung, aber auch in der Automobilindustrie – ist das Tragen von Schutzanzügen von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vorgeschrieben. Diese sollen das Personal einerseits vor chemischen Flüssigkeiten und damit Verletzungen bewahren. Andererseits werden damit auch Verunreinigungen vermieden, die unter Umständen die Produktqualität negativ beeinträchtigen können, zum Beispiel in Lackieranlagen. Um die hohen Anforderungen an die Dichtheit des Anzugmaterials zu erfüllen, müssen häufig Abstriche bezüglich des Tragekomforts gemacht werden. Dies wirkt sich jedoch negativ auf das Wohlbefinden der Träger aus.
An dieser Stelle setzt die P. Glatzeder GmbH an und hat ein Produkt entwickelt, das hohen Schutz mit mehr Tragekomfort verbindet. Der SafeComfort, dessen hautfreundliche Innenseite das Vierfache seines Gewichts an Liquiden aufnehmen kann, ist in drei Modellen erhältlich und wurde erstmals auf der diesjährigen mtex+ in Chemnitz vorgestellt.

Mit Atmungsaktivität und Tragekomfort

„Bisher hat sich die Entwicklung von Schutzanzügen vor allem auf eine Eigenschaft konzentriert: den Schutz ihrer Träger vor Chemikalien“, erklärt Kristin Glatzeder, Geschäftsführerin der P. Glatzeder GmbH (PGG). „Gleichzeitig ist der Mensch selbst als Kontaminationsquelle in den Fokus der Industrie gerückt. Zum Beispiel können Haare oder Hautschuppen, die bei der Herstellung unbemerkt in empfindliche Produkte wie Chips oder Sensoren geraten, die Qualität und Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.“ Um dies zu vermeiden, werden deshalb auch hier Schutzanzüge eingesetzt. Bei der Entwicklung wurde jedoch häufig außer Acht gelassen, dass die Materialien neben der Schutzfunktion auch weitere Kriterien wie ein gutes Tragegefühl erfüllen sollten.

Im Jahr 2016 beschloss PGG deshalb, gemeinsam mit einem Kooperationspartner einen Anzug auf den Markt zu bringen, der die hohen Schutzanforderungen erfüllt und gleichzeitig über einen längeren Zeitraum hinweg für Atmungsaktivität und Tragekomfort sorgt. Der Partner hatte dafür bereits einen Prototypen entwickelt, in den PGG während der folgenden zwei Jahre weiteres Know-how einfließen ließ. „Da wir seit beinahe 45 Jahren mit Vliesstoffen und technischen Textilien handeln und diese konfektionieren, konnten wir bei der Weiterentwicklung auf unsere langjährigen Erfahrungen zurückgreifen“, so Glatzeder.

Das Ergebnis ist das Material Truetec, ein wasserabweisendes, zweilagiges Mikrofilamenten-Spinnvlies aus Polyester und Polyamid. Es besitzt eine atmungsaktive Außenseite, die Schutz vor Aerosolen und feinen Partikeln sowie modellabhängig einen begrenzten Spritzschutz bietet. Für einen besonders hohen Tragekomfort sorgt jedoch vor allem die Innenseite: Hier wurde eine Mikrofilamenten-Textilie verwendet, die das Vierfache ihres Eigengewichts an Liquiden absorbiert und damit eine sehr hohe Flüssigkeitsaufnahme sicherstellt. Gleichzeitig ist eine hohe Atmungsaktivität und Wasserdampfdurchlässigkeit gegeben. Damit sich der Träger des Anzugs auch über einen längeren Zeitraum hinweg wohlfühlt, wird die Flüssigkeit kontinuierlich nach außen abtransportiert, sodass Hitzestaus vermieden werden, die Kleidung noch während des Tragens trocknet und sogar einen leicht kühlenden Effekt erzielt. Weiterhin sind die SafeComfort Chemikalien-Schutzanzüge trotz ihrer hohen Reißfestigkeit und Stabilität sehr leicht: Im Schnitt wiegen sie weniger als 50 g/m2.

Um die Anzüge auf ihre Praxistauglichkeit im Berufsalltag zu prüfen, führte PGG ein ausführliches Panel mit 100 Teilnehmern durch. Dabei bescheinigten die Teilnehmer allen SafeComfort-Modellen eine sehr gute Bewegungsfreiheit und ein angenehmes Tragegefühl, das auch über einen längeren Zeitraum hinweg bei höheren Temperaturen anhielt. „Bei vorherigen Untersuchungen haben wir festgestellt, dass Träger eines Chemikalien-Schutzanzuges schon nach durchschnittlich 20 Minuten beginnen, sich unwohl zu fühlen. Das war vor allem auf die schlechte Atmungsaktivität und das Material zurückzuführen, das den Schweiß nicht optimal abführen konnte“, erklärt Glatzeder.

www.safecomfort-schutzanzug.de

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